Rette dein Krankenhaus!
Vielen Krankenhäusern auf dem Land droht die Schließung.
Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Krankenhausreform
gefährdet eine gute medizinische Versorgung vor Ort.
Noch können wir das ändern! Mach mit!
Darum geht es
Krankenhäuser in Gefahr
Karl Lauterbachs Reformpläne bedrohen wichtige Krankenhäuser auf dem Land. Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser ist schon jetzt besorgniserregend. Die geplante Reform würde diese noch weiter verschärfen. In einigen Regionen hätten Patienten kein Krankenhaus in ihrer Nähe und wären schlechter medizinisch versorgt.
Die geplante Reform würde dazu führen, dass vor allem in ländlichen Regionen kleinere, aber leistungsfähige Krankenhäuser geschlossen werden. Die Versorgung würde sich auf große Zentren in den Städten konzentrieren. Kranke Menschen müssten weite Strecken zurücklegen, um angemessen versorgt zu werden. Angehörige könnten sich schlechter um ihre Liebsten kümmern.
Die aktuellen Reformpläne würden auch zu einem verschärften Fachkräftemangel führen. Es würden nicht nur Ausbildungsplätze für angehende Ärzte und Pflegekräfte verloren gehen. Viele Krankenhausmitarbeiter müssten auch längere Arbeitswege in Kauf nehmen – eine zusätzliche Belastung, die für viele den Job noch unattraktiver machen dürfte. Die Gefahr, dass noch mehr Pflegekräfte ihren Beruf verlassen steigt.
Die Reform von Karl Lauterbach ist darauf ausgelegt, Überversorgung abzubauen, aber zielt nicht darauf, die Unterversorgung zu beheben. Vor diesem Hintergrund wäre die geplante Reform ein blinder Kahlschlag.
Die betroffenen Krankenhausbetreiber wurden von Karl Lauterbach nicht ausreichend an der Reform beteiligt. So wurden die regionalen und fachlichen Notwendigkeiten nicht ausreichend berücksichtigt. Die ganze Region würde leiden.
Karl Lauterbachs Krankenhausreform
auf einen Blick
Was wir fordern
1. Unterfinanzierung beenden
Deutsche Krankenhäuser werden kaputtgespart. Es ist überfällig, dass Bund und Länder die Finanzierungslücke bei Betriebs- und Investitionskosten schließen. Für eine langfristige Krankenhausfinanzierung braucht es zudem einen Inflationsausgleich. Dabei sollte sich die Höhe der Krankenhausfinanzierung stärker daran orientieren, welche Leistungen die Häuser für ihre Region sicherstellen. Fehlt es beispielsweise in ländlichen Gebieten an niedergelassenen Haus- und Fachärzten, so muss die Versorgung vom Krankenhaus übernommen werden können und entsprechend finanziell unterstützt werden. Auf www.bdpk.de sind Vorschläge veröffentlicht, die Finanzierungsprobleme zügig zu lösen.
2. Fachkräftemangel bekämpfen
In den kommenden Jahren werden mehr Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten in den Ruhestand gehen, als Nachwuchskräfte ausgebildet werden. Daher müssen dringend mehr Ausbildungsplätze für Ärzte und Pflegekräfte geschaffen werden. Doch bereits heute ist der Fachkräftemangel Realität. Um dem entgegenzuwirken, sollte die gezielte Anwerbung von Fachpersonal aus dem Ausland gefördert werden. Auch Entbürokratisierung würde dem medizinischen Fachpersonal dabei helfen, ihre Zeit für Wesentliches zu verwenden.
Lesen Sie auf www.bdpk.de weitere Vorschläge, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
3. Radikale Entbürokratisierung
In der stationären Behandlung verbringen Pflegekräfte durchschnittlich 30 Prozent der Arbeitszeit mit Dokumentation. Bei Fachärzten liegt dieser bürokratische Aufwand bei 44 Prozent. Im Fokus der Reform muss die Versorgungsqualität im Vordergrund stehen. Das bedeutet: Jede Regelung muss Patientennutzen erfüllen, ansonsten muss sie gestrichen werden.
Vorschläge zum Bürokratieabbau lesen Sie auf www.bdpk.de.
4. Ambulantisierung fördern
Der internationale Vergleich zeigt: In Deutschland werden Patienten überdurchschnittlich oft stationär behandelt – dabei ist das nicht automatisch besser für die medizinische Versorgung, sondern bindet Ressourcen. Es sollte also gelten: Krankenhäuser müssen auch für die ambulante Behandlung von Patienten geöffnet werden. Die untere Grenzverweildauer für die stationäre Versorgung muss gestrichen werden. Interessante Details lesen Sie auf www.bdpk.de.
5. Fachkrankenhäuser: Qualität statt Größe
Die Zahl der Fachabteilungen und der Beschäftigten allein sind kein Beleg für gute Medizin. Für die Qualität der Behandlung ist die Spezialisierung ein zentrales Merkmal. Hier kommen die Fachkliniken ins Spiel. Für die medizinische Versorgungsqualität macht es mehr Sinn, dass sich Patienten dort behandeln lassen, wo ihr Krankheitsbild hundertfach im Jahr therapiert wird, statt in einem größeren Krankenhaus, das mit ihrer Erkrankung nur unregelmäßig Erfahrung hat. Die gute Patientenversorgung in den Fachkliniken darf durch die Reform nicht abgeschafft werden.
Eine detaillierte Übersicht zu unseren Forderungen findest du hier.
Vorschläge zu den Reformplänen
1. Grundsätzliche Überlegungen
Ein wesentliches Ziel der Reform ist es, Überversorgung abzubauen. Es besteht jedoch die Gefahr eines Kollateralschadens, da die bisher vorgesehenen Instrumente nicht dazu geeignet sind, Unterversorgung zu verhindern. Deshalb stellen wir unseren Bewertungen und Vorschlägen die nachfolgenden Überlegungen voran.
1. Mehr ambulante Leistungserbringung in KH zulassen
2. Entwicklung eines Systems zur regionalen Versorgungsplanung
3. Entwicklung/Einführung eines regionalen Gesundheitsbudgets
4. Streichung Fixkostendegressionsabschlag
5. Radikale Entbürokratisierung
6. Deutliche Erhöhung der Zahl der Medizinstudienplätze
2. Level
Initiativen zur Verbesserung von Qualitätstransparenz sind sinnvoll. Private Klinikträger setzen sich hierfür u.a. mit der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und dem Portal Qualitätskliniken.de ein.
Allerdings bringt die Zuordnung von Krankenhäusern zu Leveln keine qualitative Erkenntnis für die Patienten. Statt eines neuen Portals, das zusätzlichen Arbeitsaufwand und Kosten verursacht, sollten im Transparenz-Register die vorhandenen Portale und Transparenz-Initiativen zusammenfassend dargestellt werden. Dazu gehören das Deutsche Krankenhausverzeichnis der DKG, die Weiße Liste der Bertelsmann-Stiftung, die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und die Krankenhaus-Navigatoren mit Qualitätsergebnissen aus den Daten der Krankenkassen sowie die sogenannten klinischen Register, wie Krebs- oder Endoprothesen-Register. Dies wäre eine sinnvolle, konsequente und laienverständliche Darstellung der Qualitätsergebnisse der Krankenhäuser.
Fokus sollte auf Behandlungsergebnissen liegen, die sich zum Beispiel mit Komplikations- und Mortalitätsraten aus Routinedaten messen lassen.
Lesen Sie dazu auch „Krankenhaus-Transparenzgesetz ist eine Mogelpackung“, BDPK-Pressemitteilung, 20.10.2024.
3. Leistungsgruppen
Leistungsgruppen sind grundsätzlich geeignet, um die Anforderungen an eine gute Patientenversorgung zu definieren. Bisher besteht jedoch ein zu starker Fokus auf Strukturvorgaben. Die Zahl der Fachabteilungen und der Beschäftigten allein sind kein Beleg für gute Medizin. Ausschlaggebend sind viel mehr die erzielten Behandlungsergebnisse.
4. Fachkrankenhäuser
In der deutschen Versorgungslandschaft existiert eine Vielzahl an Fachrichtungen, auf die sich Fachkrankenhäuser über die Jahre spezialisiert haben. Unspezifische Vorgaben nach dem Prinzip „Bundesschablone“ können daher nicht funktionieren. Damit die Reform auch für Fachkrankenhäuser umsetzbar ist, müssen bestimmte Besonderheiten berücksichtigt werden, die wir hier aufgeführt haben.
5. Sektorenübergreifende Versorgung
Level Ii Einrichtungen sind zwingend in die Investitionsplanung der Länder einzubinden. Level Ii-Einrichtungen müssen dauerhaft zur Erbringung ambulant medizinischer Leistungen ermächtigt werden. Landesbehörden muss ermöglicht werden, sie hierzu ohne Zustimmung der KV zu ermächtigen.
Die Umwandlung von Krankenhäusern in Level Ii-Einrichtungen wird Sonderinvestitionsbedarf in zweistelliger Milliardenhöhe auslösen, der im angekündigten Transformationsfonds berücksichtigt sein muss. Level Ii-Einrichtungen müssen sich im bestehenden System refinanzieren können. In der Phase der Umsetzung ist die Fortschreibung der Budgets sinnvoll. Hier finden Sie weitere Details auf www.bdpk.de.
6. Vorhaltefinanzierung
Die Vorhaltefinanzierung ist eines der zentralen Reform-Elemente und soll zu Entökonomisierung, Entbürokratisierung und Existenzsicherung insbesondere der kleinen Krankenhäuser führen. Welche Auswirkungen die im Arbeitsentwurf des BMG konstruierte Vorhaltefinanzierung tatsächlich hätte, liefert die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft beauftragte und Mitte Januar vorgestellte Analyse der Vebeto GmbH. Ein wesentliches Ergebnis lautet: „Im a-DRG-System schwanken die Erlöse abhängig von den Fallzahlen. Mit der Vorhaltefinanzierung schwanken sie auch, nur komplizierter und auf längeren Zeitskalen. Im Mittel und über lange Zeitskalen verhalten sich die Erlöse gleich wie im a-DRG-System. In den Simulationen haben wir also keinen Anhaltspunkt dafür gefunden, dass die neue Art der Finanzierung kleinen Krankenhäusern hinsichtlich des wirtschaftlichen Überlebens hilft.“
Eine detaillierte Übersicht zu unseren Reform-Vorschlägen findest du hier.
So einfach Kannst du Helfen,
Dein Krankenhaus zu Retten!
Zusammen können wir auf die drohenden Schließungen der Krankenhäuser in unserer Region aufmerksam machen und die Krankenhausreform in ihrer aktuellen Fassung ändern.
Schreibe deinem Abgeordneten!
Rette dein Krankenhaus.
Suche dir eine Politikerin oder einen Politiker aus.
Schreibe an die Bundestagsabgeordneten deines Wahlkreises, die du ganz einfach hier ermitteln kannst.
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Claudia Bernhard
Senatorin für Gesundheit, Frauen, und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt Bremen
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Dr. Ina Czyborra
Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Prof. Dr. Kerstin von der Decken
Ministerin für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Stefanie Drese
Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Petra Grimm-Benne
Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Clemens Hoch
Staatsminister für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Klaus Holetschek
Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Dr. Magnus Jung
Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Kai Klose
Hessischen Minister für Soziales und Integration
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Petra Köpping
Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Karl-Josef Laumann
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Manfred Lucha
Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Ursula Nonnemacher
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Dr. Andreas Philippi
Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Melanie Schlotzhauer
Präses der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg
Wenn du den Gesundheitsminister deines Bundeslandes auf das Problem
aufmerksam machen möchtest, melde dich gerne bei:
Heike Werner
Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Das sagen Experten
„Die Insolvenzwelle der Krankenhäuser wird sich in diesem Jahr weiter fortsetzen. Denn vielen Kliniken steht das Wasser bis zum Hals. Seit Jahren sind sie chronisch unterfinanziert und finanzieren Geld gegenüber den Krankenkassen vor. Die möglichen positiven Konsequenzen einer Reform werden sie also gar nicht mehr miterleben. Das bedeutet im Klartext, dass die Politik einen dringend notwendigen zukunftsweisenden Strukturwandel auf kaltem Wege, über Insolvenzen, betreibt. Umso wichtiger wäre es jetzt, Gesundheitspolitik neu zu denken, um Patienten eine wohnortnahe und gute Versorgung und Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze zu bieten.“
Thomas Lemke, CEO Sana Kliniken AG (München, 17.01.2024)
„Niemand hat etwas gegen Transparenz bei der Qualität. Aber der Minister kündigt grundsätzlich die gemeinsame Vereinbarung mit den Ländern auf, dass es keine Leveleinteilung bei den Kliniken geben soll. Der Bundesminister versucht aber nun diese Leveleinteilung durch die Hintertür doch einzuführen und die Krankenhausplanung damit zu dominieren. Zusätzlich wird das Transparenzgesetz zu mehr Bürokratie führen. Und nach derzeitigen Planungen sollen Leistungsgruppen für Krankenhäuser veröffentlicht werden, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Krankenhausplanung der Länder noch gar nicht abgeschlossen ist. All das sind Kritikpunkte, die man problemlos aus dem Weg räumen könnte, wenn der Bundesminister dazu auch bereit ist“
Dr. Gerald Ga߸ Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft (DKG-Pressekonferenz, 16.01.2024)
„Ständig ist die Rede von Entökonomisierung. In Wahrheit ist in den vergangenen zwei Jahren alles stets noch ökonomisierter geworden. Aufgrund der divergierenden Kosten- und Erlösentwicklungen findet eine Rationierung von Versorgungsangeboten statt, die auf dem Rücken der Patienten und der Mitarbeitenden ausgetragen wird. 2022 sind die marktwirtschaftlich bestimmten Kosten für Krankenhäuser um zehn Prozent gestiegen, die vom Bund planwirtschaftlich festgelegten Preise für Krankenhäuser durften dagegen nur um 2,3% steigen. 2023 setzte sich die Preis-Kosten-Schere fort, so dass die Preis-Kosten-Differenz für beide Jahre kumuliert 13% betrug. Nur Krankenhäuser, die vorher 13% Gewinn ausgewiesen haben, schreiben jetzt noch schwarze Zahlen. Da die große Mehrheit der Krankenhäuser diesen Gewinn vorher nicht ausgewiesen hat, schreibt sie nun rote Zahlen.
Dr. Axel Paeger, CEO und Gründer von AMEOS (Berlin, 15.01.2024)
Fazit: Uns fehlen 13% der Kostenfinanzierung. Das hat bewirkt, dass Krankenhäuser derzeit Versorgungsangebote einstellen müssen. Über 50 von Insolvenz betroffene Krankenhäuser stellen ihren Betrieb größtenteils vollständig ein. Dabei steht den Häusern das Geld zu. Nicht als Rettungspaket, sondern vielmehr schreibt das Krankenhausfinanzierungsgesetz die auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser vor. Leider verstößt die Bundesregierung jedoch gegen dieses Bundesgesetz.“
„Der Bundesgesundheitsminister versucht, den Ländern die Verantwortung für die drohende Klinik-Insolvenzwelle in die Schuhe zu schieben. Das ist ein geradezu dreistes Ablenken vom eigenen Versagen. (…) Klar ist auch: Das von Lauterbach vorgelegte Transparenzgesetz schafft keinerlei zusätzliche Mittel für die Krankenhäuser, sondern es zieht lediglich Zahlungen vor, die den Krankenhäusern ohnehin zustehen. Die bestehende strukturelle Unterfinanzierung im Betriebskostenbereich, deren Bekämpfung die Länder mit großem Nachdruck von dem dafür zuständigen Bund einfordern, wird dadurch keineswegs beseitigt. Daher ist es – gelinde gesagt – Augenwischerei, wenn Lauterbach behauptet, das Transparenzgesetz würde die finanziellen Probleme der Kliniken lösen.“
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU), (München, 15.01.2024)
„Wir erwarten, dass Bund und Länder die Ursachen der wirtschaftlichen Not der Kliniken abstellen. Unsere Forderung ist daher, dass alle Träger in der Krankenhausfinanzierung gleichgestellt werden. Das erfordert eine auskömmliche Finanzierung aller Häuser, die für die Versorgung notwendig sind. Bei wirtschaftlicher Unternehmensführung fallen dann auch keine Defizite an.“
Ansgar Veer, stellv. Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland e. V.
(BDPK-Pressekonferenz, 30.11.2023)
Pressemitteilung
Weitere Details zu unseren Forderungen findest du in unserer Pressemitteilung. Dort kannst du alles noch mal genau nachlesen.
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Je mehr Menschen mitmachen, umso größer ist die Chance, dass wir die Krankenhäuser retten!
Fragen und Antworten
Was ist bei der Krankenhausreform geplant?
Die Neuregelung betrifft hauptsächlich die Art und Weise, wie Krankenhäuser finanziert werden. Doch diese Änderungen betreffen auch Patienten und medizinisches Personal. Bisher wurden die Zahlungen an Krankenhäuser basierend auf festen Pauschalen pro Behandlungsfall berechnet. Mit der Neuregelung soll dieses System geändert werden: Krankenhäuser sollen in verschiedene Versorgungsstufen (Level) eingeteilt werden und je nach Stufe nur noch bestimmte Leistungen anbieten dürfen. Das hat zur Folge, dass einige Krankenhäuser geschlossen werden müssen, weil sie die Leistungen nicht mehr anbieten dürfen und bezahlt bekommen. Dadurch entstehen im Notfall weitere Fahrtwege, um die Krankhäuser schnell zu erreichen. Bei planbaren Leistungen steigt das Risiko von langen Wartezeiten. Es gibt noch Meinungsverschiedenheiten über die genauen Details, wie beispielsweise die Kosten, die für die Bereithaltung von medizinischer Versorgung anfallen, die Gruppierung von Leistungen und die Einteilung in verschiedene Versorgungsstufen.
Wieso wären vor allem Krankenhäuser in ländlichen Regionen benachteiligt?
Die bisherigen Reformüberlegungen fokussieren sich stark auf die Größe und die Zahl der Fachabteilungen der Krankenhäuser, die in meistens in Ballungszentren stehen. Es wird unterstellt, dass die Größe des Krankenhauses ein Indikator für eine bessere Qualität der Patientenversorgung ist. In ländlichen Regionen gibt es oft kleinere, aber dennoch notwendige und leistungsfähige Krankenhäuser. Diese werden durch die Reform herabgestuft und sind von Schließung bedroht. Die Versorgung würde sich fast ausschließlich auf die großen Zentren in den Städten verlagern.
Wieso würde die Krankenhausreform den Fachkräftemangel verschärfen?
Das medizinische Personal ist schon heute überlastet. Durch die beabsichtige Zentralisierung würde die Reform zu einem Personalabbau bei Kliniken auf dem Land führen. Darauf zu hoffen, dass die freiwerdenden Fachkräfte an die verbleibenden Krankenhäuser wechseln, könnte ein Trugschluss sein. Vielmehr ist zu befürchten, dass sich die Überlastung des medizinischen Personals in den verbleibenden Häusern verschärft und die medizinischen Berufe erheblich an Attraktivität verlieren. Besser wäre es, die medizinischen Fachkräfte von unnötigem bürokratischem Aufwand zu befreien – doch die Entbürokratisierung findet in der Reform bisher keine Beachtung.
Wie ist der politische Prozess?
Bis zum Jahresanfang 2024 soll ein Gesetzentwurf vorliegen über den dann Bundestag und Bundesrat beraten. Die Reform soll im ersten Halbjahr 2024 in Kraft treten. Eine Reform ist notwendig – doch in ihrer aktuellen Fassung würde sie viele Krankenhäuser zwingen, ihre Behandlungsangebote einzustellen und Fachabteilungen zu schließen. Es muss bezweifelt werden, dass ländliche Krankenhäuser, die ganze Fachabteilungen schließen, wirtschaftlich überleben können. Das geht zu Lasten der Patienten und Mitarbeiter. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Reform allen hilft – Patienten, Mitarbeitenden und Krankenhäusern. Rette dein Krankenhaus – schreib deinem Abgeordneten!
Welche Kliniken und Klinikträger können sich der Initiative krankenhausretten.de anschließen?
Der Initiative können sich alle Kliniken anschließen, die das Ziel unterstützen, aktiv auf die Politik einzuwirken und so die aktuellen Pläne für eine Krankenhausreform im Sinne einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung positiv zu beeinflussen. Kliniken aller Trägerschaften sind eingeladen, sich zu beteiligen. Gerne können Sie dafür die auf dieser Website angebotenen Materialien frei verfügbar nutzen. Wenn Sie sich über weitere Möglichkeiten austauschen möchten, um die Initiative zu unterstützen, kontaktieren Sie uns gerne per Mail (post@bdpk.de).
Über uns
Diese Website und Initiative werden durch den BDPK ermöglicht. Der BDPK (Bundesverband Deutscher Privatkliniken e. V.) ist die zentrale Interessenvertretung und Stimme der privaten Klinikträger in Deutschland. Der BDPK lädt Kliniken aller Trägerschaften dazu ein, sich der Initiative anzuschließen.
Gemeinsam mit seinen Landesverbänden engagiert sich der BDPK seit über 70 Jahren für die rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Interessen von über 1.300 Krankenhäusern und Reha-/Vorsorgeeinrichtungen in privater Trägerschaft. Seine Vorstellungen und Positionen vertritt der BDPK aktiv und konstruktiv, um zu einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung beizutragen. Nach Überzeugung des BDPK muss unser Gesundheitssystem dringend reformiert und verbessert werden – die geplante Krankenhausreform wird in der bisher vorgesehenen Fassung jedoch das Gegenteil bewirken. Die Initiative „Krankenhausretten“ soll einen Schaden für die Gesundheitsversorgung verhindern und Lösungen für eine wirksame Reform aufzeigen.